In der B-Jugend stand zu Saisonbeginn ein Umbruch an. Einzig zwei Spielerinnen verblieben aus der letztjährigen Mannschaft, dafür wechselten gleich sechs Spielerinnen aus der C-Jugend hoch in die B-Jugend. Zwei Quereinsteigerinnen fingen frisch mit Handball an und stießen ebenso wie drei Spielerinnen von EK Stuttgart im Mai zur Mannschaft hinzu. Zudem trainieren und spielen drei Spielerinnen aus der C-Jugend regelmäßig mit. Insgesamt setzt sich die Mannschaft somit nahezu ausschließlich aus dem jüngeren 2007er-Jahrgang zusammen. Angesichts dieser neuen Kaderzusammenstellung, stand daher in den ersten Wochen, neben der Gewöhnung an eine neue Ballgröße, vor allem das gegenseitige Kennenlernen und aufeinander Einspielen im Vordergrund.
Eine erste Standortsbestimmung für die junge Mannschaft stellte dann die Qualifikation Ende Mai dar. Doch die Mannschaft überraschte alle. Im ersten Spiel gegen die WSG Alfdorf/Lorch/Waldhausen 2 machten sich das Team durch eine Reihe von Zeitstrafen das Leben noch unnötig schwer, dennoch konnte nach 20 Minuten ein 5:2 bejubelt werden. Im zweiten Spiel überrannten sie dann förmlich Lokalrivale MTV Stuttgart mit einem deutlichen 12:2, nur um im dritten Spiel mit einem 13:1 gegen den TV Obertürkheim sogar noch eins drauf zu setzen. Im letzten Spiel gegen SF Schwaikheim trennte man sich nach intensiven 20 Minuten mit 5:5, was gleichbedeutend mit dem ersten Platz war bei einem Torverhältnis von 35:10 insgesamt.
Mit viel Glauben in die eigene Stärke ging es daher nach Pfingsten in den zweiten Teil der Saisonvorbereitung, überzeugt, dass man in der Bezirksklasse gute Chancen haben würde, um die vorderen Tabellenplätze mitzuspielen. Unmittelbar vor den Sommerferien folgte dann jedoch mit der Ligaeinteilung die böse Überraschung. Statt wie angemeldet in der Bezirksklasse an den Start zu gehen, wurde man von Seiten des Handballverbands unangekündigt in die Bezirksliga eingestuft – die höchste Liga im Bezirk als gleichzeitig jüngste Mannschaft. In dem Wissen voraussichtlich nur Außenseiterchancen zu haben, startete man somit nach den Sommerferien in der Bezirksliga. Doch gleich das erste Saisonspiel gegen SV Hohenacker-Neustadt zeigte mit einer deutlichen 12:35-Niederlage schmerzhaft auf, wie schwierig die Saison werden würde. Drei weitere deutliche Niederlagen gegen JSG Stetten/Korb (1:34), SG Welzheim-Kaisersbach (5:26) und HSC Schmiden/Oeffingen (3:28) folgten, sodass man folgerichtig Tabellenletzter nach den Herbstferien war.
Angesichts der niederschmetternden Ergebnisse setzen sich daher Mannschaft und Trainer zusammen und besprachen, wie die sportliche Zielsetzung für die weitere Saison aussehen sollte. Gemeinsam traf man die Entscheidung weiterhin an der bisherigen Spielidee festzuhalten und die Saison insgesamt als Lehrjahr gegen deutlich bessere und ältere Gegner zu betrachten. Über allem stand dabei der Wunsch als Team insgesamt zusammenzuhalten und den Spaß am Spiel –unabhängig von den Ergebnissen – weiterhin hochzuhalten.
Das der Zusammenhalt als Team und der Glaube an die eigenen Stärken dabei durchaus Kräfte freisetzen kann, zeigte das darauffolgende Spiel gegen SG Remstal – mittlerweile mit einem weiteren Neuzugang in den eigenen Reihen. So folgte zwar ergebnistechnisch mit 8:29 eine weitere deutliche Niederlage, leistungstechnisch und kämpferisch zeigte sich die Mannschaft jedoch klar verbessert. Pünktlich zum letzten Heimspiel des Jahres gegen HC Winnenden bekam die Mannschaft noch ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk: einen nagelneuen Trikotsatz! Großes Dankeschön an dieser Stelle nochmal an die Firma Brodbeck! Prompt folgte die bisher beste Saisonleistung. Zwar ging auch dieses Spiel deutlich mit 9:26 gegen uns aus, doch in der ersten Halbzeit konnte man das Spiel lange offenhalten, mit einer besseren Wurfquote wäre sogar noch mehr möglich gewesen.
Schafft man es in der Rückrunde an die Leistungsverbesserung im Laufe der Hinrunde anzuknüpfen, sind Mannschaft und Trainer zuversichtlich, dass auch die Ergebnisse in der Rückrunde besser werden. Dafür heißt es weiterhin im Training und in den Spielen konzentriert an sich als Team zu arbeiten und daran, das eigene Spiel konsequenter mit weniger Fehlern in Abwehr und Angriff umzusetzen. Geling dies, dann wäre die Saison 22/23 als ‚Lehrjahr‘ trotz deutlicher Niederlagen in Summe als Erfolg zu betrachten, um dann in der nächsten Saison weiter oben anzugreifen zu können!