Nach zwei Jahren, in denen Sport pandemiebedingt nur phasenweise erlaubt war, stellte die Spielzeit 2021/2022 gewissermaßen eine Zäsur im Handball dar. Endlich war der Spielbetrieb wieder wie gewohnt möglich. Doch von Beginn an stand die komplette Saison unter keinem guten Stern für beide Männermannschaften. So waren sowohl die erste als auch die zweite Mannschaft, schon nach den ersten Spielen gebeutelt von Coronafällen und schwerwiegende Verletzungen. Eine daher schwankende Trainingsbeteiligung und zudem ein Trainerwechsel aus gesundheitlichen Gründen in der ersten Mannschaft verschärften sogar noch die Situation, sodass statt einem Platz im gesicherten Mittelfeld schnell Abstiegskampf angesagt war.

Zum Rückrundenstart standen beide Mannschaften somit auf einem Abstiegsplatz, jedoch noch mit Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen. Doch wie bereits in der Hinrunde schlugen Krankheitsfälle und Verletzungen weiterhin große Löcher in die Kaderreihen der ersten Mannschaft, sodass die zweite Mannschaft stetig aushelfen musste. Zuweilen wurde sogar Spieler, die die Handballschuhe schon an den Nagel gehängt hatten, aus ihrem ‚Ruhestand‘ zurückgeholt. Insgesamt trugen so im Saisonverlauf 34 Spieler das Trikot der ersten Mannschaft! Mit ziemlicher Sicherheit ein trauriger Höchstwert für die Ewigkeit. Die damit einhergehende Inkonstanz in der Kaderzusammenstellung spiegelte sich in den Leistungen wider. So war es einzig und allein der Heimstärke in der Zeppelinhalle zu verdanken, dass beide Mannschaften trotz einer chronischen Auswärtsschwäche – jeweils nur ein Sieg in neun bzw. elf Auswärtsspielen – im letzten Saisonspiel Mitte Mai den Klassenerhalt noch in der eigenen Hand hatten. Doch auch dieser Spieltag entwickelte sich zu einem Spiegelbild der kompletten Spielzeit. So agierte man lange Zeit auf Augenhöhe, nur um in den Schlussminuten den Sieg und damit gleichbedeutend den Klassenhalt durch leichtfertige Aktionen wieder aus den Händen zu geben. Damit endete die Saison mit dem Worstcase-Szenario: dem Abstieg beider Mannschaften in die Kreisliga A bzw. Kreisliga B.

Nach dem Saisonende verabschiedeten sich mehrere Spieler aus familiären, wie auch berufsbedingten Gründen. Andere beschlossen als Konsequenz ihrer schweren Verletzungen im Saisonverlauf die Handballschuhe nicht wieder anzuziehen. In der Vorbereitung auf die aktuelle Saison wurde daher im Juli die schmerzhafte, aber folgerichtige, Entscheidung getroffen die zweite Mannschaft vom Spielbetrieb abzumelden. Somit galt es sich in einer neuen Kaderzusammenstellung miteinander einzuspielen und einen gemeinsame Spielidee zu entwickeln. Erschwert wurde dieses Unterfangen wie jedes Jahr durch das urlaubsbedingte Fehlen mehrerer Spieler, was sich nicht zuletzt auch in den durchwachsenen Leistungen in den Testspielen widerspiegelte. Entsprechend gespannt war man daher, wo man zu Saisonbeginn leistungstechnisch denn nun stehen würde.

Die erste Standortsbestimmung gegen Mitabsteiger und Lokalrivale EK Stuttgart wurde dabei dank einer kämpferischen und leidenschaftlichen Leistung mit einem 22:15-Heimsieg gleich erfolgreich gestaltet. Eine Woche später folgte mit einem 26:23-Auswärtssieg gegen die HSK Urbach-Plüderhausen der zweite Sieg im zweiten Spiel. Drei Niederlagen in Folge gegen die SG Weinstadt 3 (26:31), Mitabsteiger TV Bittenfeld 4 (25:28) und den TV Stetten (19:30) zeigten danach jedoch deutlich, dass die Kreisliga A keineswegs ein Selbstläufer werden würde.

Die richtige Reaktion zeigte die Mannschaft hinterher mit zwei ‚dreckigen‘ Auswärtssiegen gegen den TV Oeffingen 3 (20:21) und gegen die SG Heumaden-Sillenbuch (26:29). Fortan war man also in der Liga angekommen. In den beiden Heimspielen im November ließ man sogleich zwei Kantersiege mit 35:19 gegen die Hbi Weilimdorf/ Feuerbach 3 und 30:19 gegen den HC Winnenden 3 folgen. Angetrieben von dieser Siegesserie folgte im letzten Auswärtsspiel des Jahres 2022 ein deutlicher Auswärtssieg gegen den SV Remshalden 4 (18:25), ehe es im letzten Spiel des Jahres gegen den dritten Mitabsteiger, die Stuttgarter Kickers ging. Mit einer starken Willensleistung gewann man das Derby knapp mit 27:26, sodass man zum Abschluss der Hinrunde auf dem dritten Tabellenplatz überwintert und dabei – ganz untypisch für eine GaGa-Mannschaft – die zweitbeste Abwehr der Liga stellt.

Nach der Winterpause ging es zum Rückrundenstart wieder gegen den Lokalrivalen EK Stuttgart. Statt jedoch an die Serie von sechs Siegen am Stück anzuknüpfen, verfiel die Mannschaft wieder in alte Muster. So gab man, trotz langer Führung, durch Unsauberkeiten im Angriff das Spiel in der Schlussviertelstunde aus der Hand und kassierte eine knappe 31:33-Niederlage. Mit Blick auf die Tabellenkonstellation erscheint daher der direkte Wiederaufstieg in weiter Ferne, vielmehr lässt sich bereits sehr früh für eine weitere Saison in der Kreisliga A planen. Dabei steht auch 2023 über allem der Wunsch von Verletzungen bestmöglich verschont zu bleiben und weiter zweimal die Woche – dienstags und donnerstags jeweils ab 20:00 Uhr in der Zeppelinhalle – mit viel Spaß am Spiel gemeinsam am Ball zu bleiben. Über neue Gesichter im Training, wie auch über Unterstützung von den Rängen bei Heimspielen freut sich die Mannschaft dabei natürlich auch im neuen Jahr!